2025
100 Jahre
Sängerkreis Heiligenberg
Zuversichtlich blicken Sängerkreis-Vorsitzende Monika Asthalter und Volker Bergmann, Präsident des Mitteldeutschen Sängerbundes, auf das Jubiläumsjahr.
(Foto: Manfred Schaake)
Kreissängertag 02.03.2024 in Körle
Mit dem Lied „Hab Sonne im Herzen“ und weiteren Beiträgen begrüßte der Gesangverein Körle 1882 unter Leitung von Gisela Weber die Gäste des Kreissängertages.
Wieder mit Freude singen - Mit Zuversicht ins neue Jahr
Sängerkreis Heiligenberg wird 100 Jahre alt
(Bericht und Bild: Manfred Schaake)
Körle Die Freude darüber, nach der überstandenen Corona-Pandemie wieder unbeschwert in der Öffentlichkeit singen zu können, bestimmte den Kreissängertag des Sängerkreises Heiligenberg in der Berglandhalle Körle. Der Sängerkreis mit derzeit 20 Vereinen und 1188 Mitgliedern feiert im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Der Festkommers ist für Freitag, 28. März, in der Berglandhalle in Körle geplant. Aus Anlass des Jubiläums soll am 26. April 2025 in Malsfeld der Bundessängertag des Mitteldeutschen Sängerbundes (MSB) stattfinden. Das kündigte die einstimmig wiedergewählte Sängerkreisvorsitzende Monika Asthalter an. Ein Jubiläumskonzert soll am 26. September 2025 in der Klosterkirche Breitenau stattfinden. Man gehe mit Zuversicht ins neue Jahr, betonte die Kreisvorsitzende.
„Trotz aller Sorgen und Ängsten, von denen wir alle glaubten, sie niemals erleben zu müssen, blicken wir auf Erfreuliches in unserem Sängerkreis zurück – die Corona-Pandemie hat einen Großteil des Schreckens verloren“, sagte Asthalter . Schön sei, dass die Chöre wieder gemeinsam proben und in der Öffentlichkeit präsent sein können. Asthalter erinnerte an die Vereinsjubiläen in Günsterode, Kirchhof und Wollrode -sowie an das 60. Chorleiter-Jubiläum von Franz Purkart. Die Freude, wieder öffentlich singen zu können, habe sich auf eine Vielzahl der Gäste übertragen und sei ein Beweis dafür, wie sehr das Singen der Chöre in den Corona-Jahren nicht nur bei den Sängerinnen und Sängern vermisst worden sei.
Leider hätten es einige der Mitgliedsvereine nicht geschafft, ihren Chor zu erhalten, bedauerte die Kreisvorsitzende. Vielfach sei es nicht gelungen, neue Sänger in die Chöre zu holen: „Wie schade für die Chöre und Orte, in denen der Gesang verstummt ist, für unseren Sängerkreis und den Mitteldeutschen Sängerbund “ Trotz mancher Widrigkeiten schaue man zuversichtlich in die Zukunft. Asthalter rief dazu auf, die Freude am Chorgesang nach außen zu tragen und erlebbar zu machen und offen für jedwede Vielfalt zu sein: „Dann tragen wir auch ein wenig zum friedlichen Miteinander und Füreinander bei.“
Mit dem Singen am Samstag, 8. Juni, ab 10 Uhr am Rathaus in Melsungern will der Sängerkreis ein Zeichen für den Frieden setzen. Unter dem Motto „Singt mit uns – Singen für den Frieden“ solle ab 10 Uhr möglichst lange gesungen werden, und man bitte um Spenden für die Ukraine-Hilfe. Nicht nur die Chöre des Sängerkreises sind nach den Worten der Vorsitzenden eingeladen, sondern alle Chöre und Singgruppen seien herzlich willkommen. Ansprechpartner sind Berthold Weber und Volker Imgrund.
Zu dem Singen sind nach Angaben Webers auch Kirchen-, Gospel-, Shanty-, Kinder und Jugendchöre sowie Singgruppen und Einzelsänger eingeladen, mit oder ohne Instrument, egal ob Klassik, Rock, Pop, Schlager oder Volksmusik. Kontakt: https://www.saengerkreisheiligenberg.de/
Corona sei leider der Auslöser weiterer Vereins-Auflösungen gewesen, bedauerte der Präsident des MSB, Volker Bergmann (Altmorschen). Als sein Vater Waltari Präsident gewesen sei, seien es in Nordhessen, Südniedersachsen und Thüringen mal 52 000 MSB-Mitglieder gewesen, heute seien es nur noch rund 22 000. Als großes Problem bezeichnete Bergmann eine neue Gema-Regelung. Jeder Verein müsse künftig für Veranstaltungen Gema-Meldungen abgeben, sogar für den Auftritt eines Gesangvereins bei einer Beerdigung. Auch müsse angegeben werden, wie groß eine Veranstaltungshalle sei. Bergmanns Appell an die Vereine lautete: „Haltet zusammen, bleibt dabei, singt, solange es die Stimme hergibt.“
Aufwärtstrend im Unteren Fuldatal
Bei den sechs Vereinen mit zehn Chören im Sängerbezirk Unteres Fuldatal gab es einen Zugang von sechs Sängerinnen und Sängern sowie zwölf Kindern und Jugendlichen, berichtete Bezirksvorsitzender Berthold Weber: „Das lässt die Hoffnung auf Weiterbestehen der zehn Chöre in sechs Vereinen weiter steigen.“ Der Jugendchor Young Voices des Gesangvereins Grifte habe bei einer Aktion „Sing mit“ bisher acht neue Mitglieder geworben.
Er sei sehr dankbar dafür, dass der Gesangverein Körle 1882 „die Flinte nicht ins Korn geworfen hat“, sagte Bürgermeister Mario Gerhold. Viele Chöre könnten stolz auf ihre Tradition sein, in manchen Gemeinden seien die Chöre älter als die Feuerwehrvereine. Erfreulich sei, dass es immer noch Menschen gebe, die Spaß am Chorgesang hätten. Wichtig sei, ein positives Bild nach außen zu vermitteln und positiv zu denken. Namens des Kreises würdigte die Kreisbeigeordnete Silke Böttcher die Arbeit der Chöre. m.s.
Monika Asthalter im Amt bestätigt
Für weitere drei Jahre wählte der Sängerkreis Heiligenberg einen neuen Vorstand. Im Amt bestätigt wurden Vorsitzende Monika Asthalter, ihre Stellvertreter Volker Imgrund und Berthold Weber sowie Geschäftsführerin Simone Huy und ihr Vertreter Berthold Weber. Weitere Ergebnisse: Schatzmeister Reinhold Thiemann, Kreischorleiter Pascal Rohde, Stellvertreterin Gisela Weber, Öffentlichkeitarbeit Monika Asthalter, Beisitzer Berthold Piosek und Andreas Entzeroth. m.s.
Elf Ehrungen für jahrzehntelange Treue
Als Vorbilder gewürdigt wurden beim Kreissängertag elf Sängerinnen und Sänger, die für langjährige Mitgliedschaft und Tätigkeit geehrt wurden. Volkschor 1923 Günsterode: Georg Kühlborn 70 Jahre, Änne Kühlborn und Christa Horn 60 Jahre. Gesangverein Körle 1882: Hermann Pawlik 60 Jahre, Günther Maifarth 50 Jahre. Männergesangverein Sangeslust 1892 Herlefeld: Dieter Wetzel 50 Jahre, Reiner Pfetzing und Ralf Schilder 25 Jahre. Gesangverein Wollrode 1896: Marlies Schmidt 60 Jahre, Simone Huy 40 Jahre, Kerstin Fehr 25 Jahre. m.s.
Die Geehrten, vordere Reihe v.l.n.r:
Reiner Pfetzing, Dieter Wetzel, Günther Maifarth, Marlies Schmidt, Georg Kühlborn,
Christa Horn, Simone Huy, Kerstin Fehr
Hintere Reihe v.l.n.r.
Volker Imgrund, Volker Bergmann, Monika Asthalter, Gisela und Berthold Weber
(Foto: Manfred Schaake)
Praxis-Seminar für angewandte Chorliteratur
Dozent: Axel Pfeiffer, Gießen
Gute Gebrauchsliteratur für Männer- und Gemischten-, Jugend- und jungen Chor, Stimmbildungs- und Einsingübungen sowie leichtere drei- und vierstimmige Literatur für gemischte Chöre vermittelte Dozent Axel Pfeiffer Chorleiterinnen und Chorleitern sowie Sängerinnen und Sängern anlässlich des Praxis-Seminars für angewandte Chorliteratur am 18. November 2023 im Wollröder Krug in Guxhagen-Wollrode.
Kreissängertag 04. März 2023
im DGH Günsterode
Wir schenken Euch ein Lied – so lautete das erste Lied, mit dem die Chorgemeinschaft MGV Günsterode und MGV Kirchhof sowie die Chorgemeinschaft der Gemischten Chöre Günsterode, Kehrenbach und Kirchhof unter der Leitung von Franz Purkart die Delegierten des Kreissängertages im Dorfgemeinschaftshaus begrüßten. Foto: Manfred Schaake
Singen für Frieden und Freiheit
Sängerkreisvorsitzende Asthalter plant Aktion für Ukraine-Flüchtlinge
Von Manfred Schaake
Günsterode Ein Zwölf- oder 24 Stunden-Singen für Frieden und Freiheit zu Gunsten Geflüchteter aus der Ukraine hat die Vorsitzende des Sängerkreises Heiligenberg, Monika Asthalter (Spangenberg); vorgeschlagen. Es könnte auf dem Melsunger Marktplatz oder je nach Wetterlage in der Kirche stattfinden, sagte sie auf dem Kreissängertag in Günsterode. „Eine sehr gute Idee“, lauteten Reaktionen – unter anderem von Volker Bergmann, dem Präsidenten des Mitteldeutschen Sängebundes (MSB).
Während der dreijährigen Pandemie fanden keine Veranstaltungen statt, und es sei – so Asthalter - vielleicht gar nicht aufgefallen, „dass der ein oder andere Verein nicht mehr existiert“. Der gemischte Chor Liederkranz 1906 Neumorschen und der MGV Liederkranz Wolfershausen hätten sich aufgelöst. „Es wird nicht einfacher für die Chöre, neue Sängerinnen und Sänger sind seit Jahren Wunschträume“, sagte Asthalter. Die Altersstruktur steige, was sich nicht nur für den Gesang auswirke, sondern auch auf die Mitarbeit in den Vorständen. Wegen der Pandemie sei der Sängerkreis kaum in Erscheinung getreten. Den Kopf in den Sand zu stecken und Trübsal zu verbreiten, sei aber nicht ihre Art.
„Es ist schön und tut gut, nun wieder Chorgesang zu hören und zu erleben, sich wieder treffen zu können“, betonte die Vorsitzende. Sie schlug vor, an einem Samstag in Melsungen 24 oder vielleicht zwölf Stunden mit den Chören zu singen und Spenden für Flüchtlinge aus der Ukraine zu bitten. „Eine verrückte Idee“, gab sie zu, die aber im Sängerkreis-Vorstand „auf wohlwollendes und zustimmendes Intreresse stieß“. 20 Chöre des Sängerkreises könnten allein oder in Chorgemeinschaften vielleicht jeweils eine halbe Stunde singen. Wer möchte und kann, könnte auch eine Stunde singen oder zweimal eine halbe Stunde. Asthalter schlug vor, diese Veranstaltung auch für andere Chöre und Gesangsgruppen anzubieten - zum Beispiel Kirchen-, Gospel- und Shanty-Chören.
24 Stunden singen sei wahrscheinlich utopisch, sagte Asthalter, „aber vielleicht ist das ja auch für jüngere Chöre und Gesangsgruppen eine Herausforderung und Abwechslung vom Alltäglichen“. Auch ein zehn oder zwölf Stunden langes Singen „wäre aus meiner Sicht schon ein Erfolg“. Man könne die Vielfalt der Chormusik unter Beweis stellen „und demonstrieren, dass auch die Sängerinnen und Sänger etwas zum Erhalt von Frieden und Freiheit in Europa beitragen wollen“. Mit ihren Vertretern Berthold Weber und Volker Imgrund will Asthalter jetzt die Planung erstellen. Weber: „Ich hoffe, dass viele Chöre mitmachen.“
Die große Aufgabe des Sängerkreises sei, Perspektiven zu entwickeln, aktiv und mit Begeisterung zu gestalten, um alte und neue Melodien auch in Zukunft erklingen zu lassen, betonte Asthalter. Dazu brauche man auch die jüngeren Mitglieder. Als ein Beispiel, das Schule machen sollte, würdigte sie die Zusammenarbeit zwischen Günsterode, Kirchhhof und Kehrenbach. Der Volkschor Günsterode feiert am 4. Juni sein 100-jähriges Bestehen, der Männergesangverein Deutsche Eiche bestehe 120 Jahre. Gemeinsam mit dem MGV 1896 Kirchhof, der 125. Jubiläum feiere, und dem gemischten Chor des FTSV 09 Kehrenbach gebe es seit einigen Jahren unter ihrem gemeinsamen Chorleiter Franz Purkart eine Chorgemeinschaft. Asthalter: „In dieser Konstellation tragen die Chöre in ihren Dörfern die Tradition des Chorgesangs erfolgreich fort und haben so bisher die Auflösung des einen oder anderen Vereins verhindert.“
Weber: Es geht wieder aufwärts
„Es geht wieder aufwärts, das ist erfreulich“, betonte Berthold Weber. Der stellvertretende Sängerkreisvorsitzende berichtete über die wieder begonnenen Aktivitäten im Sängerbezirk Unteres Fuldatal, dem Chöre aus Ellenberg, Grifte, Guxhagen, Körle, Röhrenfurth und Wollrode angehören. In den Chören seien von 174 Aktiven 85 älter als 66 Jahre.. Der Gesangverein Wollrode habe einen neuen kleinen Chor mit dem Namren „Kleiner Dienstagschor“ unter Leitung von Yevgeniya Schott ins Leben gerufen. Er bestehe derzeit aus 16 Sängerinnen und Sängern, die auch im Gemischten Chor singen. Weber: „Dieser Chor möchte auch Lieder in Englisch singen.“
Landrat Becker: Chöre sind eine wertvolle Perle
„Sie haben ein wunderbares Hobby“, rief Landrat Winfried Becker den Sängerinnen und Sängern beim Kreissängertag zu. Er bezeichnete die Chöre als eine wertvolle Perle. Singen und Chorgesang seien mehr als ein Kulturgut. Becker sprach von Emotionen und rief den Vereinen zu: „Singen Sie weiter und bleiben Sie den Vereinen treu – ein herzliches Glück auf und Gottes Segen.“
Melsungens Bürgermeister Markus Boucsein regte an, Ehrungen für Mitgliedseintritte einzuführen und appellierte an an alle Sängerinnen und Sänger: „Bleiben Sie bitte dran.“ Im Zusammenhang mit den Menschen aus der Ukraine, die derzeit bei uns leben, sagte er, Singen tue allen gut.
Er kenne die neuesten Zahlen für den Mitteldeutschen Sängerbund in Nordhessen, Westthüringen und Südniedersachsen noch nicht, „aber wir werden durch die furchtbare Pandemie einige Chöre verloren haben“, sagte MSB-Präsident Bergmann. Die guten Zeiten seien vorbei, „aber den Chorgesang wird es weiter geben – lasst uns zusammenhalten.“ Bergmann dankte den Kirchen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung.m.s.
Sängerkreis in Zahlen
10 Jugendliche gehören derzeit dem Sängerkreis Heiligenberg an, vier mehr als im Jahr 2021.
20 Vereine bilden den Sängerkreis, drei weniger als im Jahr davor.
23 Kinder singen, zwei mehr als 2021.
431 Erwachsene sind derzeit aktiv, in 2021 waren es noch 483.
495 Chorproben fanden im Vorjahr statt.
795 fördernde Mitglieder wurden Ende des Jahres gezählt, im Jahr davor waren es noch 870. m.s.
Ehrungen beim Kreissängertag in Günsterode
Ehrungen beim Kreissängertag in Günsterode: von links Franz Purkart, Gerhard Salzmann, Erika Möller und Jürgen Bodenhorn. Die Auszeichnungen überreichten Sängerkreisvorsitzende Monika Asthalter, MSB-Präsident Volker Bergmann, der stellvertretende Kreisvorsitzende Berthold Weber. Landrat Winfried Becker gratulierte namens des Kreises. Foto: Manfred Schaake
Ein Leben lang Musik im Blut
Franz Purkart geehrt – Jahrzehnte für den Sängerreis Heiligenberg aktiv
Von Manfred Schaake
Günsteroder/Kirchhof Als ein „besonderes Vorbild unseres Chorwesens“ haben der Präsident des Mitteldeutschen Sängerbundes (MSB), Volker Bergmann, und die Vorsitzende des Sängerkreises Heiligenberg, Monika Asthalter, den 83-jährigen Franz Purkart aus Kirchhof gewürdigt. Auf dem Kreissängertag in Günsterode wurde der aus dem böhmischen Erzgebirge stammende Musiker zweifach ausgezeichnet: Für 65 Jahre Singen im Männergesangverein Kirchhof und für 60 Jahre Chorleitertätigkeit. „Für die vielen Verdienste gibt es gar keine Nadel“, meinte Bergmann.
Denn Purkart hat schon ganz viele Auszeichnungen, darunter das Sonderehrenzeichen in Gold des MSB, die silberne Chorleiter Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes, die Ehrennadel des Deutschen Chorverbandes, die Ehrenplakette der Stadt Melsungen, die Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens, den Ehrenbrief des Landes Hessen sowie fünf Ehrenmitgliedschaften.
Purkart war sichtlich gerührt über die zwei neuen Auszeichnungen. „Es gab liebe Menschen , die meinen musikalischen Werdegang sehr positiv beeinflusst haben“, sagte er. Als Sechsjähriger wurde er aus seiner Heimat in Preßnitz im Sudetenland vertrieben, musste mit seiner Mutter flüchten. Er ist der Sohn des Berufsmusikers und Kapellmeisters Alois Purkart und dessen Frau Amalia. Sein Vater war bereits 1945 verstorben. Auch zwei Brüder seines Vaters und die Schwester waren Berufsmusiker in Unterhaltungsorchestern, die in ganz Europa auftraten, wie Purkart berichtet.
„Es war eine glückliche Fügung, dass ich nach der Vertreibung mit meiner Mutter nach Oberbeisheim kam, wir wurden von der Familie Kegelmann sehr gut und freundlich aufgenommen“, berichtete er auf dem Kreissängertag. Kegelmann war Vorsitzender des MGV Oberbeisheim und ernannte Purkart 1948 beim Neuanfang des Chores zum Vereinsboten. Durch den Sohn der Familie sei er schon als Zehnjähriger zum Posaunenchor gekommen, als 16-Jähriger wurde er aktiver Sänger.
Etwas später, so Purkart, sei ihm „das größte Glück auf Erden“ begegnet. Er lernte seine Frau Erika kennen, die seit frühester Jugend „ein Leben lang Chorsängerin in Kirchhof und dann auch noch viele Jahre in Kehrenbach war“. Sie sei immer eine großartige Unterstützerin gewesen – nicht nur im Chorgesang.
Purkarts Tätigkeiten bis hin im Kulturbeirat der Stadt Melsungen füllen ein ganzes Din-A-4-Blatt. Neben seiner Chorleitertätigkeit in Kirchhof ab 1963 wurde er 1968 Leiter des MGV Deutsche Eiche in Günsterode und der Gemischten Chöre der SG Kirchhof 09 sowie des FTSV Kehrenbach, „die er bis heute mit seinen musikalischen Fähigkeiten prägt“, wie Bergmann und Asthalter würdigten. Purkart war auch Sänger der Melsunger Musikantengilde und mehrere Jahrzehnte Chorleiter des Sängerbezirks Oberes Fuldatal, stellvertretender Kreischorleiter, er organisierte und leitete Chorhelfer-Seminare. „Ich bin stolz und dankbar, dass ich das alles geschafft habe“, sagte Purkart. Die Delegierten des Sängertages spendeten im Stehen Beifall.
Es gab weitere Auszeichnungen.
Gerhard Salzmann. „Ein vielseitiger Mann“, sagte Monika Asthalter bei der Ehrung für 60 Jahre singen im Chor und 55 Jahre Vorstandsarbeit. Er trat 1963 in den MGV Deutsche Eiche Güsterode ein, war Schriftführer. Im Volkschor Günsterode, in dem er singt, war er 16 Jahre stellvertretender Vorsitzender, seit 1988 ist er Vorsitzender.
Erika Möller. Sie wurde für 50 Jahre singen im Volkschor Günsterode geehrt. Davor hatte sie im Kirchenchor Melsungen gesungen. Als gute Alt-Sängerin habe sie sich bei vielen Festen auch ohne Funktion und Posten immer engagiert und sei zum Ehrenmitglied ernannt worden, lobte die Sängerkreis-Vorsitzende.
Jürgen Bodenhorn. Er ist seit 40 Jahren Sänger im MGV 1875 Altmorschen. Er war Beisitzer und 14 Jahre Vorsitzender. 13 Jahre war er stellvertretender Geschäftsführer des Sängerkreises Heiligenberg.m.s.
Musik ist die Sprache der Gefühle
Gesangverein Wollrode 1896 – Kinderchor führt Musical auf
Weil es 2019 so erfolgreich und die Kinder so begeistert waren, hat Kinderchorleiterin Katrin Kremer im September 2022 keine Mühe gescheut, nach der langen Coronapause, abermals das Musical „Eule findet den Beat – mit Gefühl“ zu organisieren und einzustudieren. Das Musical erzählt von einer kleinen Eule, die auf der Suche nach einer eigenen Melodie 9 verschiedenen Tieren im Wald und in der Natur begegnet. Jedes Tier hat ein anderes Gefühl im Gepäck, dessen ganz eigenen Beat man auch in der Musik hören kann. Auf ihrer Reise lernt die kleine Eule Freude, Liebe und Mut, Traurigkeit, Wut und Angst kennen. Das Finale bildet ein gemeinsames Konzert der Tiere im Wald und sie stellen fest, wie gut es tut, alle Gefühle mit Musik auszudrücken. Der Wollröder Kinderchor mit 25 Kindern im Alter von 6 -12 Jahren war mit viel Freude und Disziplin dabei. Gleich nach den Sommerferien wurde mit dem Üben begonnen, in der Woche vor den drei gut besuchten Aufführungen (Generalprobe mitgezählt) sogar täglich zwei Stunden. Für die meisten bedeutete es viel Mut, allein oder zu zweit vor vielen Leuten zu singen. Die bunten, detailreichen Tierkostüme wurden zum Teil von Mamas und Omas selbst genäht. Die professionelle Bühnentechnik mit allem Drum und Dran wurde auch dieses Mal wieder von einem der Väter organisiert und bedient. Als Erzähler im Ohrensessel brillierte Emil Jung, sangesälteste Stimme im Gemischten Chor des Gesangvereins. Somit konnten die zahlreichen Zuhörer auch erkennen, dass Jung und Alt eine gute Gemeinschaft im Verein bilden. Das Musical wurde, nach entsprechenden Antragstellungen, vom Amateurmusik-Förderprogramm IMPULS erfolgreich unterstützt. Dafür danken wir sehr. sh
Der Erzähler Emil Jung
Kreissängertag am 19. Oktober 2022 in Wollrode
Der Gesangverein 1896 Wollrode unter Leitung von Yevgeniya Schott begrüßte die Delegierten des Kreissängertages musikalisch. Foto: Manfred Schaake
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Wollrode „Unser Ziel ist der Erhalt unserer Chöre sowie der Zugewinn neuer Sängerinnen und Sänger.“ Das betonte die Vorsitzende des Sängerkreises Heiligenberg, Monika Asthalter (Spangenberg), beim Kreissängertag im Wollröder Krug in Wollrode. 25 Chöre in 23 Vereine und 510 Sängerinnen und Sänger gehören zum Sängerkreis. Die Zahlen gehen zurück. Schon vor Beginn der Corona-Pandemie war die Anzahl der Chöre sowie der Sängerinnen und Sänger rückläufig, sagte die Vorsitzende. Fast ausschließlich handele es sich um Chöre mit langer Tradition, und es sei positiv und wünschenswert, für deren Erhalt zu werben: „Die Vielfalt unserer Chöre ist für mich die Stärke unserer Chöre, die es zu erhalten gilt.“ Asthalter hatte den Vorsitz im Vorjahr von Volker Bergmann übernommen, der weiterhin Präsident des Mitteldeutschen Sängerbundes ist.
Es sei erfreulich und hoffnungsvoll, sagte Asthalter, dass sich mit dem 2016 gegründeten Rainer-Schmidt-Chor in Melsungen und dem 2020 gegründeten Cantilenas zwei neue, junge Melsunger Chöre dem Sängerkreis angeschlossen hätten. Genau so erfreulich sei es, dass man mit Niu Quaia und den Young Voices in Grifte sowie dem Jungen Chor in Wollrode Chöre habe, die sich den bereits bestehenden „alten“ Vereinen angeschlossen hätten und es zudem geschafft hätten, einen Kinderchor zu integrieren und die den „alten“ Vereinen eine Zukunft geben.
Ziel sei, so Asthalter, jungen Menschen, Jugendlichen und Kindern auch schon mit den Carusos in den Kindergärten die Schönheit des Singens, des Singens in einem Chor näher zu bringen sowie weitere Kinder- und Jugendchöre zu gründen. Man müsse junge Menschen fördern, die im Chor singen möchten, ein Instrument erlernen oder eine Chorleiter-Ausbildung anstreben. Ein weiteres Ziel sei, Chorleiter-Seminare anzubieten und für die Vorstände Fortbildungen zu organisieren. Asthalter: „Lernen ist ein lebenslanger Prozess und an verantwortlicher Stelle ein Muss. Dies zu fördern, aber auch zu fordern, ist in heutiger Zeit unerlässlich.“
2025 werde der Sängerkreis Heiligenberg 100 Jahre alt. Auf der Basis der Erfahrung und mit Unterstützung derer, die schon viele Sängerfeste gefeiert haben, möchte Asthalter mit den Ideen junger Chöre ein zeitgemäßes, modernes, vielfältiges und buntes Jubiläumsfest vorbereiten „und ,mit einer musikalischen Demonstration der Chöre unter Beweis stellen, dass der Chorgesang niemals seine Attraktivität und Strahlkraft verlieren wird.“
Asthalter betonte, die wunderschöne und bedeutende deutsche Dicht- und Tonkunst mit den Volks- und Kunstliedern seien Schätze, die es nicht nur zu bewahren, sondern auch immer wieder zu präsentierten gelte, gern auch in modernen Bearbeitungen: „Dies, gemischt mit heute vielfach gesungenen Stücken aus Rock, Pop, Schlager, englisch, afrikanisch, auch Kunstsprache, lässt uns Gewesenes und Erreichtes nicht vergessen, aber hoffnungsvoll in die Zukunft denken.“
Immer noch Corona-Einschränkungen
Die Sängerkreisvorsitzende hatte eingangs bedauert, dass der MGV Niederbeisheim 1903 zum Jahresende seine Vereinsauflösung vollzogen und der Gemischte Chor Neumorschen 1906 seine Mitgliedschaft gekündigt habe. Corona bedingt müssten sich die Chöre noch immer einschränken. Einschnitte habe es in allen Chören gegeben, betonte Monika Asthalter. Längere Zeit habe das Chorleben komplett geruht. Nach und nach seien Online-Proben angeboten worden. Noch zögerlich würden jetzt wieder Konzerte und Veranstaltungen geplant, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass vielleicht alles wieder abgesagt werden müsse wie kürzlich in Spangenberg – HNA berichtete.
Beim Bundeschorkonzert des Mitteldeutschen Sängerbundes habe der Rainer-Schmidt-Chor aus Melsungen überzeugt, betonte die Vorsitzende. 2019 hatte dieser Chor beim Bundeschorwettbewerb den Titel Meisterchor erreicht. Asthalter: „Unter Leitung von Tobias Nering hat sich in kürzester Zeit ein Ensemble entwickelt, das diesem Titel alle Ehre macht.“m.s.
Bürgermeisterin: Chorgesang begeistert die Menschen
„Chorgesang begeistert die Menschen“, sage Bürgermeisterin Susanne Schneider zu den Delegierten des Kreissängertages. Gemeinsames Singen sei ein besonderes Geschenk. Gott sei Dank gebe es in Guxhagen viele Gesangsveranstaltungen. Ein ganzes Leben lang Mitglied in einem Chor zu sein, verdiene besondere Anerkennung, lobte sie die Verdienste vieler treuer Sängerinnen und Sänger.
Mit dem Kinderchor und dem jungen Chor Wollrode seien neue Wege beschritten worden, erklärte der stellvertretende Ortsvorsteher Klaus Reinbold. Vereine seien eine wichtige Stütze der Dorfgemeinschaft, „Dörfer ohne Chöre und Vereine verlieren an Lebensqualität.“m.s.
Christa Reinbold singt seit 60 Jahren
Mit einem herzlichen Dank ehrten der Präsident des Mitteldeutschen Sängerbunds, Volker Bergmann, die Sängerkreis-Vorsitzende Monika Asthalter sowie weitere Mitglieder des Kreisvorstandes auf dem Kreissängertag verdiente Mitglieder. Christa Reinbold vom Gesangverein Wollrode 1896 wurde für 60 Jahre Singen ausgezeichnet, Berthold Lofi vom MGV 1892 Ellenberg für 50 Jahre. Auszeichnungen für 40 Jahre Singen erhielten Eberhard Gutjahr vom MGV 1896 Kirchhof, Cornelia Biesel vom Gesangverein Wollrode und Gustav Wenzel vom MGV Sangeslust 1892 Herlefeld. Ehrungen für 25 Jahre: Annett Gerlach vom Gesangverein Wollrode und Reinhold Pfetzing vom MGV Sangeslust Herlefeld.m.s.
Die Geehrten
sitzend vlnr:
Christa Reinbold, Wollrode Berthold Lofi, Ellenberg, Eberhard Gutjahr, Kirchhof
Cornelia Biesel, Wollrode, Gustav Wenzel, Herlefeld, Annett Gerlach, Wollrode
hintere Reihe vlnr:
MSB-Präsident und Sängerkreis_Ehrenvorsitzender Volker Bergmann,
Sängerkreis-Vorsitzende Monika Asthalter
Stellvertretende Sängerkreis-Vorsitzende Volker Imgrund und Berthold Weber
Sängerkreis-Geschäftsführerin Simone Huy
Foto: Manfred Schaake
HNA- 13. April 2022
Bericht und Foto: Manfred Schaake
Kreissängertag
10. November 2021
im Bürgersaal, Altmorschen
Musikalische Eröffnung durch den
MGV 1875 Altmorschen
Chorleiter: Dominik Franz
Foto: Manfred Schaake
Der neu gewählte Vorstand
vordere Reihe v.l.n.r.:
Landrat Winfried Becker
Ehrenvorsitzender Volker Bergmann
Vorsitzende Monika Asthalter
Stellvertretender Vorsitzender Berthold Weber
Stellvertretender Vorsitzender Volker Imgrund
hintere Reihe v.l.n.r.:
Geschäftsführerin Simone Huy
Stellvertretender Geschäftsführer Jürgen Bodenhorn
Schatzmeister Reinhold Thiemann
Stellvertretender Schatzmeister Karl-Heinz Frommann
Kreis-Chorleiterin Gisela Weber
auf dem Foto fehlen:
Stellvertretende Kreis-Chorleiterin Birgit Nering
Beisitzer Berthold Piosek und Peter Reinhardt
Foto: Manfred Schaake
Die Geehrten
v.l.n.r.:
Jürgen Bodenhorn - MGV 1875 Altmorschen
Ehrenurkunde des Sängerkreises Heiligenberg
Marco Gerke - Vorsitzender des SK Alheimer
Sonderehrenzeichen des MSG in Gold
Bernd Riebeling - MGV 1875 Altmorschen
Ehrenurkunde des Sängerkreises Heiligenberg
Herbert Gerhold - MGV Ldk 1896 Wolfershausen 60-jähriges Singen im Chor
Foto: Manfred Schaake